Mattias Engling wurde geboren und ist aufgewachsen. Studium der Theater-, Literatur- und Medienwissenschaft in Bochum, Düsseldorf und Wien. Lebt mit seiner Partnerin und zwei Töchtern Essen.
Promotionsprojekt »Heiterkeit der ›Vergängnis‹. Zur Politik des Humors bei Walter Benjamin und Bertolt Brecht« (AT)
PROJEKTSKIZZE
Das Dissertationsprojekt nimmt seinen Ausgangspunkt beim Verhältnis von Komik und Politik, das vor dem Hintergrund politischer und ästhetischer Verschiebungen einer Neubestimmung bedarf. Ziel der Forschungsarbeit ist die Entwicklung eines dezidiert politischen Humorbegriffs, der die eindimensionale These einer per se machtkritischen Funktion des Komischen zugunsten komplexerer Konfigurationen überwindet. Ausgehend von Walter Benjamins Definition des Humors als »Akt einer urteilslosen Vollstreckung« wird das politische Potential des Humors als Latenzfigur zwischen profaner Erscheinung im Lachen und der Undarstellbarkeit des eigenen Gegenstandes – einer messianischen Gerechtigkeit – verortet. Bertolt Brechts Lehrstücke, in denen groteske Gewalt und humoristische Geschmeidigkeit als konfliktgeladene Einheit aus Kunst, Lehre und PoliIk aufs engste miteinander verwoben sind, bilden hierfür den entscheidenden Diskussionsgegenstand. Dabei wird der Begriff des Einverständnisses als ebenso humorvolle wie kritische Haltung herausgearbeitet.
WISSENSCHAFTLICHER WERDEGANG
Promotion
Seit April 2021 | Promotionsstudium, Universität Erfurt (Betreuerin: Prof. Dr. Bettine Menke)
Seit April 2021 | Christoph-Martin-Wieland-Stipendium der Universität Erfurt, Mitglied im Forum: Texte. Zeichen. Medien.
Master
04/2017 bis 09/2020 | Masterstudium: Theaterwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum (Abschlussnote: Mit Auszeichnung 1,0), Titel der Abschlussarbeit: »Humor als politische Strategie oder die Liquidierung des Subjekts«
06/2019 bis 09/2020 | Studentische Hilfskraft: Homepage und Newsletter, Institut für Theaterwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum
04/2017 bis 05/2020 | Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung
10/2016 bis 03/2017 | Masterstudium: Medienkulturanalyse, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (kein Abschluss)
Bachelor
10/2012 bis 09/2016 | Bachelorstudium: Theaterwissenschaft und Komparatistik, Ruhr-Universität Bochum (Abschlussnote: 1,0)
02/2015 bis 04/2016 | Studentische Hilfskraft: Homepage und Newsletter, Institut für Theaterwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum
10/2014 bis 03/2015 | Erasmus: Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Universität Wien
10/2013 bis 09/2014 | Deutschlandstipendium: Stipendiat des Bildungsfonds der Ruhr-Universität Bochum
02/2013 bis 09/2014 | Studentische Hilfskraft: Videothek und IT, Institut für Theaterwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum
FORSCHUNGSINTERESSEN
Walter Benjamin
Bertolt Brecht
Komik und Politik
Theater und Recht
PUBLIKATIONEN UND VORTRÄGE
Publikationen
Spielen – Üben – Sterben. Ilse Aichinger und Bertolt Brecht, in: Zwischenspiele, hg. v. Johannes Ungelenk, 2024. [im Erscheinen]
Wer inszeniert die Freiheit? Biopolitische Regierungstechniken und inszenierte Stadträume – am Beispiel von Mariano Pensottis DIAMANTE. DIE GESCHICHTE EINER FREE PRIVATE CITY, in: Technologien des Performativen. Das Theater und seine Techniken, hg. v. Maren Butte und Karin Dreckmann, Bielefeld: transcript, 2020.
Vorträge
02/2024 | Sterben-lernen für die Zukunft. Brechts Lehrstücke zwischen Resilienz-Training und Selbst-Aufgabe, Master Class Kritische Theaterforschung, Goethe- Universität Frankfurt
05/2023 | Spiel zwischen Leben und Tod (Aichinger/Brecht), 19. Tagung der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft Zwischenspiele, Universität Potsdam
04/2023 | Humor als Akt einer urteilslosen Vollstreckung. Bertolt Brechts ‚Die Maßnahme‘, Workshop Chancen des Gelächters. Zur Ästhetik und Politik des Humors bei Walter Benjamin, Walter Benjamin Archiv Berlin
12/2022 | „Viele sagen ja, und doch ist da kein Einverständnis“: Techniken der Affirmation auf der politischen Bühne., 17. Symposium der International Brecht Society (IBS) Brecht in Dark Times, Tel Aviv, Israel
05/2022 | „Er hat dem Brauch gemäß geantwortet!“ Brechts Jasager als Lehrstück masochistischer Versagung, Konferenz Szenen des Politischen, Universität Erfurt
09/2019 | Humor and irony as strategies of the political, Internationaler Festivalcampus, Ruhrtriennale 2019
07/2019 | Avantgarde & Faschismus. Zum Verhältnis vitalistischer Philosophie und faschistischer Ideologie – F. T. Marinetti und Deleuze/Guattari, Mastertagung Medienwissenschaft Utopiebekenntnisse, Bauhaus-Universität Weimar
11/2018 | Wiederholung als Ereignis. Zur Zeitlichkeit technologischer Versammlungen im öffentlichen Raum und ihren sozialpolitischen Dimensionen, 14. Kongress der Gesellschaft für Theaterwissenschaft Theater und Technik, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
LEHRE UND VERANSTALTUNGEN
Lehrveranstaltungen
WiSe 21/22 | Lehrauftrag: Lehrstück und Möglichkeitsraum, Universität Erfurt
SoSe 2020 | Lehrauftrag: Brecht, der Tod und die Crux des Politischen, Institut für Theaterwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum
11/2019 | Workshop: Einverstanden! Selbstüberwindung für Anfänger*innen und Fortgeschrittene (Bertolt Brecht), 8. Studentische Tagung zur Kunstvermittlung Kunstvermittlung 4.0, Universität Paderborn
SoSe 2019 | Lehrauftrag: Auf schwankendem Grund oder die Komik des Politischen, Institut für Theaterwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum
Organisation wissenschaftlicher Veranstaltungen
05/2024 |Lektüre-Workshop: Schuld und Schulden. Kapitalismus als Religion mit Prof. Jörn Etzold und Prof. Bettine Menke, Universität Erfurt
05/2022 | Konferenz: Szenen des Politischen mit Prof. Nikolaus Müller-Schöll, Prof. Evelyn Annuß, Prof. Martin Jörg Schäfer und Dr. Julia Prager, Universität Erfurt (gemeinsam mit Johanna Käsmann und Tobias Funke)
12/2021 | Lektüre-Workshop: Szenen des Politischen mit Prof. Evelyn Annuß, Prof. Martin Jörg Schäfer und Dr. Julia Prager, Universität Erfurt (gemeinsam mit Johanna Käsmann und Tobias Funke)
FILM
Kurzfilm (2021) »FACING THE TRUTH« / Buch und Regie
SYNOPSIS
Eine Jägerin steigt den gerodeten Hang eines Mittelgebirges hinauf. Am Gipfel angekommen bringt sie sich in Stellung und schießt. Als ein Kind den Schuss der Jägerin hört, springt es von der Schaukel ab und findet einen toten Vogel. Die Jägerin erkennt die Wahrheit; den Eishockeyspieler aber trifft sie mitten ins Gesicht.
A hunter ascends a steep clearing. Reaching the peak she takes position, aims and shoots. When a child on a swing recognizes the shot, it jumps off and finds a dead bird. The hunter perceives the truth that hits the hockey player in the face.
CAST
Jägerin
Saskia Rudat
Kind
Martha Muluka
Vater
Eugene Muluka
Eishockeyspieler
Christian Minwegen
CREW
Buch und Regie
Mattias Engling
Produktion und Regieassistenz
Jan Niederprüm
Produktionsassistenz
Lisa Krosse
Aufnahmeleitung
Julian Pawelzik
Set-Assistenz
Oskar Koch Michelle Marx Marc Kukawka
Bildgestaltung
Julian Simon Pache
Kameraassistenz
Lucas König
Maskenbild
Valeska Spielberger
Ton
Lukas Soboll
Oberbeleuchterin
Hannah Platzer
Beleuchter/SFX
Julian Klein
Musik
Benedikt Wild
Gesang
Yale Seviş
Sounddesign
Miriam Schlünkes
Tonmischung
Niklas Werani
Farbkorrektur
Lisa Bülow
Eishockeyspieler
Dennis Mensch Maxim Chakleine
KULTURVERMITTLUNG
Workshops im Bereich der kulturellen Kinder- und Jugendbildung in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Arbeit Kultur Bildung (LAG).
ARCHIV
2022 Kurzfilm »Unter dem Himmel der Beton« / Co-Autor
Buch und Regie Jan Niederprüm
2020 Kurzfilm »Tauchen im Wald« / Co-Autor
Buch und Regie Julian Simon Pache
Synopsis Als der junge Fotograf Simon aufbricht, um ein Motiv zu fotografieren, das ihm schon lange auf der Seele liegt, wird er vom Tourbus einer übermüdeten Punkband überfahren. Prägnante Szenen aus seinem Leben erscheinen vor seinem inneren Auge: Erinnerungen an Vergangenes, gewohnte Handlungen und Schemata der Gegenwart, Erzählungen und Fiktionen.
Festivals (Auswahl) – Bundesfestival junger Film 2021 – Filmzeit Kaufbeuren 2021 – New Vision Film Festival Amsterdam 2021 – Blue Sea Film Festival Rauma Finnland 2021 – Independent Short Awards Los Angeles 2021
2016 bis 2019 Soloprogramm »NICHTSDESTOWENIGERTROTZ«
Pressestimmen – »Von reflektierenden Jungkünstlern wie ihm wünscht man sich mehr auf deutschen Theaterbühnen« Rheinische Post – »Immer wieder gibt es Entdeckungen, da bleibt einem der Mund vor Erstaunen offen.« Lausitzer Rundschau – »Böse Witze oszillieren zwischen akademischem und postpubertärem Niveau.« Bochumer Stadt- und Studierenden Zeitung
Ein dionysisches Spektakel der Spitzenklasse, das mit Schirm, Charme und einem Spritzer heißer Zitrone der allgemeinen Weichspülung des Kleinkunstbegriffs mutig entgegentritt. Gastgeber Mattias Engling und Dauerstargast Jens Eike Krüger manövrieren ihr Traumschiff der guten Laune zielsicher durch den Strudel der Aufmerksamkeitsökonomie, vorbei an den Sandbänken der Unterhaltungsindustrie, hin zu jenem sagenumwobenen Schatz charmanter Scherze, spontaner Späßchen und scharfzüngiger Scharlatanerie.
2017 Erklärvideo »Der Solidaritätsfonds der Friedrich-Ebert-Stiftung« / Regie
2016 Musikvideo »move to the north (the south is rough)« / Regie